Medieval: Total War » Bildergalerie

Welcher Teufel hat mich denn geritten, ausgerechnet die Spanier ausprobieren zu wollen? Da fängt man mit zwei Landschaften an, drei Rebellen in der Umgebung, dann Aragon und die Almohaden. Klasse...

Gut, viel Feind, viel Ehr, ne? Nun gut, bis ich mal Ritter ausbilden konnte, dauerte das ewig. Dann also meine Armeen halb Infanterie halb Ritter aufgestellt....und dann wurde es ungemütlich. Denn die Ritter waren berittene Bogenschützen. Und Bogenschützen aller Art sind bei MTWI absolut nicht steuerbar. Bewegt sich das Ziel, treffen die nichts! Die ballern stundenlang rum ohne jeden Erfolg.

Nachdem ich irgendwann mal begriffen hatte, daß die Ritter am besten einfach durch die Feinde durchreiten sollen - wenn die nämlich mal im Nahkampf sind, bleiben die auch drin -, ging die Sache gleich wesentlich besser. Allerdings sind die durch nichts dazu zu bewegen, sich von der angegriffenen Armee zu lösen. Also entwickelt sich eine Schlacht zu einer Ansammlung von Einzelgefechten quer über die gesamte Karte. Kann blöd werden, wenn der Nachschub kommt.....

Die Idee, die Königsfamilie in den Krieg zu führen, erwies sich als Rohrkrepierer. Klar, die sind schon stark. Nur, nach der Schlacht bauen die die Soldaten nicht wieder auf. Auffüllen geht generell nicht, also kann man die nach zwei Schlachten gerne mal beerdigen. Führt zu der Frage, was ich mit denen soll? Als Statthalter taugen die gar nichts.

Nun gut, irgendwann hab ich dann begriffen, daß die Armee flieht, wenn der General stirbt. Da muß man höllisch aufpassen, wenn der Computer ausgerechnet den zum General macht, der noch einen Soldaten hat. Nun ja, ich hab jedenfalls gesehen, was passiert, wenn die eigene Seite ausgelöscht wird.:skandal:

Nach dem gefühlten zwanzigsten Neustart hatte ich die Sache dann raus: Alle Truppen einsammeln und alle Rebellenstädte in der Umgebung einkassieren. Und dann bauen und Truppen auftellen. Ging gut. Halb Iberien war mein. Irgendwann griffen mich die Almohaden an, die ich umgehend nach Hause schickte. Und dann kam der Clou: Eigentlich wollte ich den Krieg noch gar nicht. Also schicke ich meinen Abgesandten zu denen hin.....und was macht der? "Soll ich die Armee für 20.000 bestechen?" Oh ja!:jubel: Angesichts von rund 100.000 in meiner Kasse, ne?

Diese eine Armee hat dann erst mal die Stadt übernommen....:wohoo: Nun gut, so langsam füllte sich Südfrankreich mit deutschen Truppen. Ich aber nicht faul, dachte so langsam an einen Kreuzzug, um Südspanien komplett in meine Hand zu bekommen. Da krieg ich die Nachricht, daß die Deutschen einen Kreuzzug nach Südspanien ausgerufen haben....:skandal: Kreuzzug abgesagt und normal da runter. War schneller....:jubel: Bedauerlicherweise war ich dann pleite.

Also hab ich meine Truppen auf Nord- und Südgrenze aufgeteilt und hab sie fluten lassen. Quer durch Afrika bis Ägypten, dabei die Almohaden ausgelöscht und die Byzantiner vor mir hergetrieben. Im Norden rennen die Deutschen, was das Zeug hält. Mit so nem Quatsch wie Belagern halt ich mich gar nicht auf, ich lasse eine Armee da stehen und der Rest zieht weiter. Mit dem Ergebnis, daß da vier oder fünf Burgen auf den "Heimfall" warten.

Irgendwann lese ich doch zu meiner Überraschung sowas wie "Diese Burg wird nie fallen!" Man muß dazu sagen, daß die Überlebensdauer einer Burg nicht von ihrer Größe, sondern von der Anzahl der Besatzung abhängt. Also realistischer als Rome! Und da rannten 8 Männeken rum. Das war der Moment, wo mir auffiel, daß es auch Belagerungsschlachten gibt.:jubel:

Na ja, graphisch ein bißchen blöd. Da steht die Burg so blöd in der Gegend rum. Ich natürlich ohne Belagerungsgeräte. Also Infanterie vor ans Tor und gucken, was passiert. Nach fünf Minuten und geschätzten 50 toten Soldaten war Tor 1 offen. Dahinter stand der General, der nach weiteren fünf Minuten endlich mal ins Gras biß. Dann zu Tor 2....na ja, siehe oben. Und den Rest fertig gemacht. Hat mich rund 250 Soldaten gekostet, also nichts, was in mein Standardrepertoire gehört.

Mal sehen, wie es weitergeht.

Ich fasse mal zusammen: Natürlich ist Rome wesentlich komplexer. Der auffälligste Unterschied ist zunächst mal die risikoförmige Kampagnenkarte, in der man ein Feld pro Zug laufen kann, egal, welche Einheit. Wobei Abgesandte gerne mal übers Meer abkürzen.

Die Stadtentwicklung hängt nicht von der Bevölkerungsanzahl ab (die gibt es nämlich nicht), sondern von der Ausbaustufe der Burg. Wenn man am Anfang direkt alles in den Burgenbau stecken würde, hätte man sehr schnell die Möglichkeit, alle Gebäude zu bauen. Ob das allerdings sinnvoll ist....

Die Schlachtkarte ist extrem unübersichtlich, da braucht man schon Gewöhnungszeit. Die typischen Tricks funktionieren natürlich (Feindarmee mit Infanterie binden und Kavallerie von hinten reinschicken); man kann aber beim besten Willen nicht alle Truppen im Blick haben, die machen, was sie wollen. Ich kümmer mich nahezu ausschließlich um die Kavallerie und laß die Infanterie machen.

Über die Graphik muß man nicht reden, die ist ziemlich schlicht. Aber nicht so schlimm, daß es in den Augen weh tut, also stört es mich nicht sonderlich.

Fazit: Ein Spiel, daß mir einen Riesenspaß macht! Ich kann es wirklich nur empfehlen. Man muß aber wirklich Rome aus dem Hinterkopf verbannen, sonst tut man dem Spiel Unrecht.

Spielbar sind so rund 15 Nationen mal drei, da man auf drei verschiedenen Zeitebenen spielen kann. Sind auch nicht so ganz dieselben Völker, die angeboten werden. Dazu kommt natürlich noch "Viking Invasion" auf der Britannien-Karte. Ohne es ausprobiert zu haben, wer sich dafür interessiert, wird sicherlich Anhaltspunkte in meiner Kampagnengeschichte drüben über die Ostsachsen finden.

Zum Üben gibt es Kampagnenschlachten. Bin schon bei der ersten schmälich gescheitert: Crécy. Man muß mit 1600 Engländern gegen 3500 Franzosen überstehen

Auf Wunsch kann ich natürlich noch ein paar Bilder reinstellen. Dann sagt mir aber, was Ihr sehen wollt. Denn da die Graphik nicht sonderlich abwechslungsreich ist, wiederholt sich alles recht schnell. Graphiktechnisch, meine ich.